»Wie lange habt Ihr Euch nicht mehr gefürchtet, alter Mann?«
Sein schwacher Griff schloss sich um ihr Handgelenk. »Du weißt nicht, was du tust …« Seine Worte waren nur noch ein Krächzen.
Draußen vor der Tür hörte sie leise Stimmen. Sie musste nicht raten, wer sich da näherte. »Und ich wollte Euch schon fragen, wo ich ihn finde.«
aus: »Rückkehr - Ein langer Weg nach Nirgendwo« von Anika Beer und Sophie Hollmann
Lebensdaten
Name: Aram Al'Jassaf
Todesdatum: Dezember 2006
Todesursache: Ein sehr seltenes magisches Gift
Alter zum Zeitpunkt des Todes: Das weiß niemand so genau.
War es Mord? Und wie.
Kurzbiographie
Es ranken sich viele Geheimnisse um Aram Al'Jassaf. Geboren wurde er in einem Land, das längst vergessen ist. Dort traf er einst auf Valo, der als Aufrührer im Kerker saß. Aram jedoch sah in dem jungen Mann einen Messias. Allein konnte er ihn jedoch nicht befreien, deshalb erschlich er sich das Vertrauen einer angesehenen Schwertmeisterin namens Zaraah, die ihm schließlich bei seinem Vorhaben half. Gemeinsam folgten sie Valo wie viele andere ins Exil. Nach Valos Tod wartete er sehr lange auf die Rückkehr seines Messias. Als er jedoch schließlich glaubte, es sei soweit, warf er sich zwischen die Fronten anderer Mächte. Und eine der Intrigen im Spiel um den Erlöser brachte ihn schließlich zu Fall.
Umstände des Todes
Salaie, Mitglied einer Spezialeinheit zur Eleminierung unliebsamer Zeitgenossen beim gornischen Militär, erhielt den Auftrag, den angeblich wiedergeborenen Messias zu töten. Aram wollte das verhindern und drohte ihr damit, die einzige Person zu töten, zu der sie jemals eine engere menschliche Bindung eingegangen war. Salaie saß in einer Zwickmühle. Tötete sie den Messias, würde jemand sterben, dessen Tod sie nicht wollte. Tötete sie ihn nicht, drohte ihr selbst der Tod als Verräterin. So beschloss sie, Aram Al'Jassaf aufzusuchen, ihn aus dem Weg zu räumen und schließlich ihren eigentlichen Auftrag auszuführen. Obwohl ihr aber diese Vorhaben teilweise glückte, kam am Ende alles ganz anders.
Würdigung
Aram Al'Jassaf war ein überaus fähiger Magier - so alt, dass man hätte meinen sollen, er würde niemals sterben. Etwas bessessen war er - aber gerade das machte seinen unverwechselbaren Charme aus. Wir müssen ihm dafür danken, dass er der Geschichte eine ganz neue, mysteriöse Facette gegeben hat. Mit ihm zu arbeiten war ein großartiges Erlebnis, das wir um nichts in der Welt missen möchten.
Rolle des Autors
Arams Tod ist nun schon eine Weile her. Für ihn selbst und all unsere armen Testleser kam er sehr überraschend - und in gewisser Weise auch für uns selbst. Es war eine Zeit, in der
Rückkehr einige grundlegende Änderungen durchmachte. Aram war neu und sehr erfrischend. Es war großartig, mit ihm gewiefte Intrigen zu spinnen und alle anderen Charaktere mit seinem Wissen und seinen magischen Fähigkeiten in Angst und Schrecken zu versetzen (wobei er immer sehr freundlich blieb).
Rechtfertigung
Wie schon erwähnt, Aram war etwas bessessen, aber er war sehr wichtig für die Entwicklung von zwei Hauptcharakteren. Seine Intrige bezüglich Salaie rettete einem der Protagonisten das Leben. Da Salaie aber noch wichtig für die Handlung war und nicht als Verräterin sterben konnte, musste es ihr gelingen, zumindest den alten Magier aus dem Weg zu räumen. Wie gut für sie, dass sie die einzige Möglichkeit an der Hand hatte, ihm etwas anzuhaben. Die rote Seidenrose. Und so zielstrebig, wie die gute Frau immer war, hätten wir uns ihr nie in den Weg gestellt.